I've got a feeling I could be someone

An der Tür hängt ein Plakat zu einer Schulaufführung von „Andorra“. Ein dunkelgrüner, schwerer Vorhang hält die Wärme drinnen und die Kälte draußen. Es ist Pastawoche. Niemand isst Pasta. Ein Mann in grauer Sportjacke mit gelben Streifen sitzt in der Ecke, schreibt akribisch in sein Notizbuch und trinkt Weizen. Eine Schülerin, braune Haare, Ponyfransen im Gesicht, hält die Zigarette ganz vorne an der Spitze vorsichtig zwischen den gespreizten Fingern. Sie legt den Kopf schief und nimmt einen Zug. Die Bedienung – blonde, lange Haare, rosa Pullover, schiefes Grinsen - huscht herbei, stolpert, lässt die Flyer fallen, die ein Szeneguide gerade gebracht hat und knallt die Karte auf den Tisch. „Ich weiß schon, was ich...“ – rosa rauscht es schon wieder davon - ...will...“ Aus dem ersten Stock tönt Gelächter herunter. Die Kaffeemaschine zischt, die Lüftung brummt. In der Küche scheppert es. Die Stühle sind aus Holz und um diese Tageszeit voll mit grauen und blauen Eastpak-Rucksäcken. Zu einem gehört ein schmächtiger Junge in schwarzem Rolli, der ganz eingenommen ist von seinem weiblichen Gegenüber und nach jedem Satz Grübchen bekommt. „Flavourn Sie Ihren Cappuccino oder Latte oder Schokolade“ steht auf der perfekt einlaminierten Karte auf dem Tisch. Es gibt auch Fruit Punch und Aperol Sour und Absinth. Fast alle trinken Cola. Ein rosa Streifen - die Bedienung stolpert wieder vorbei. Neue Gäste: Ein Norwegerpulli mit Geheimratsecken in eleganter Begleitung ganz in Schwarz mit schmalen Lippen. Fünf Minuten später hat sie die Jacke immer noch an und ihre Einkaufstüte auf dem Schoß. Er lehnt sich vor und versucht, ihre Hand zu halten. Rosa flippt es über die Treppe. „Piep!“ macht die Kasse. „...zu spät“, sagt die Schmallippige und geht. Die Geheimratsecken suchen nun die andere, eigene Hand. Tracy Chapman singt im Radio „I’ve got a feeling I could be someone, be someone.“

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